Kostenfallen in der Videoproduktion - Episode 09 - Schnitt

Kostenfallen – Episode 09 – Schnitt

Nun ist es soweit. Aus dem vorhandenen Material, seien es Videoaufnahmen, Grafiken, Sounds etc. kann ein Film geschnitten werden. Selbstredend können auch an dieser Stelle Kosten anfallen, die nicht anfallen müssen, wenn man „es nur gewusst hätte“. In erster Linie wird im Schnitt das ausgebadet, was der Kameramann oder der Regisseur nicht richtig oder anders gemacht haben. Hier greifen die Informationen aus dem Kapitel „Organisation des Drehteams“. Wenn sich ein Team kennt, weiß es, wie es zusammen arbeiten muss. Kennt es sich nicht, bekommt der Editor (also derjenige, der den Schnitt durchführt) eventuell Material, mit dem er so nicht viel anfangen kann. Er muss es ggfs. sichten und korrigieren. Eventuell arbeitet er dabei erst einmal umsonst vor sich hin bis sich herausstellt, dass alles doch ganz anders sein sollte. Dies betrifft vor allem Korrekturarbeiten wie Farbkorrektur oder Schärfefahrten. Eventuell hat sich der Kameramann etwas bei seinen Aufnahmen gedacht von dem der Editor aber nicht weiß, was es war.

 

Bekommt ein Editor Fremdmaterial geliefert, kann es sein, dass dieses Material erst umcodiert werden muss. Nicht jedes Video ist auch wirklich gleich nutz- und schneidbar. Dieser Prozess dauert in aller Regel nicht lange, jedoch gehört teilweise schon ein wenig Arbeit dazu, bis Fremdmaterial vernünftig vorbereitet wurde für den Schnitt. Im Schnitt können viele Probleme gelöst werden. Dinge, die nicht gemäß Drehbuch / Storyboard produziert werden konnten, können hier auf irgendeine Art und Weise zumindest halbwegs gerettet werden. Das kann aber auch dazu führen, dass Mehrarbeit nötig wird. Wenn sich plötzlich ergibt, dass eine Szene, die gedreht werden sollte, nur durch eine grafische Animation visualisierbar ist, dann verursacht das natürlich erheblich mehr Arbeit als ursprünglich angedacht.

 

Das Thema Korrekturschleifen ist in diesem Zusammenhang auch erwähnenswert. Im Idealfall geht eine Filmproduktion durch ein bis zwei Korrekturschleifen. Das ist oft auch gewährleistet, wenn nicht zu viele Personen nacheinander auf einen Film schauen. Idealerweise schauen sämtliche Entscheidungsträger alle Korrekturversionen. Sonst führt es dazu, dass Version 5 eines Films erst fertig gestellt sein muss, bevor sie überhaupt zum Hauptverantwortlichen gelangt. Ändert dieser wieder Punkte, kommen ganz schnell unzählige Filmversionen zustande. Diese Korrekturschleifen können, wenn nicht anders vertraglich vereinbart, Mehrkosten verursachen.

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