Wüssten Sie nach einem Jahr noch, welches Video was zeigt? Nein? Dann liegt es sehr wahrscheinlich am Namen.

Wie organisiere ich meine Online-Videobibliothek in meinem CMS?

Sie setzen für Ihr Marketing viele Videos ein? Das schon seit Jahren? Dann haben Sie mittlerweile ein beträchtliches Portfolio an Videos. Den Überblick zu behalten (vor allem für neue Mitarbeitende) fällt schwer. Es sei denn, es gibt ein System: Dann finden Sie auch noch dieses Testimonial-Video über Produkt X, das ein Kollege vor drei Jahren drehte und das Sie jetzt unbedingt brauchen für eine Präsentation. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie Ihre Videos in Ihrem CMS managen. Sie sparen Zeit und Ressourcen, wenn Sie ältere Videos für aktuelle Themen benötigen und diese suchen.


Was Harry Potter mit Ihren Videos zu tun hat

Harry Potter wird Ihre Online-Videobibliothek wohl nicht füllen, aber er ist die Ausgangsbasis für unseren Artikel.

Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine Bibliothek und wollen die erste Ausgabe von Harry Potter leihen. Vermutlich finden Sie es in der Rubrik “Jugendbücher”, in der Unterkategorie “Fantasie” und unter dem Autorinnennamen “J.K. Rowling”. Dank des raffinierten Systems werden Sie schnell fündig. Sie sind zufrieden und freuen sich, schnell das zu finden, was Sie suchten. Denken Sie nun an Ihre Video-Bibliothek. Wie gut ist diese sortiert? Finden Sie ein vor Jahren produziertes Produktvideo, das Sie für einen Produkt-Relaunch überarbeiten wollen? Wie schnell finden Sie ein Testimonial-Video, das Sie vor zwei Jahren produzierten? Eher schwierig? Dann wird es Zeit, Ihre Videobibliothek zu überarbeiten. Sonst vergeuden Sie Zeit und Geld. Oder Sie haben Probleme einen Sales-Pitch aufzuwerten, müssen eventuell neu produzieren oder sich mit minderwertigerem Content zufriedengeben.

Der Name der Videos: absolute Grundlage

Wüssten Sie nach einem Jahr noch, welches Video was zeigt? Nein? Dann liegt es sehr wahrscheinlich am Namen.

Bevor Sie mit einem Video arbeiten, braucht es einen guten Namen. Selbst wenn Sie während einer Kampagne ein Video einsetzten und allen klar ist, dass es im Rahmen der Kampagne lief, sieht das in drei Jahren anders aus. Seien Sie daher nicht faul und vergeben Sie einen ordentlichen Dateinamen, auch wenn dies zum jetzigen Zeitpunkt überflüssig erscheint. Glauben Sie uns: In einigen Jahren werden Mitarbeitende kommen, die die Kampagne nicht kennen, das Video aus irgendwelchen Gründen jedoch benötigen. Sie finden es dann besser, wenn der Dateiname stimmig ist. Scheuen Sie sich auch nicht vor langen Dateinamen. Nutzen Sie Keywords und benennen Sie die Datei eindeutig und mit System. So herrscht Struktur und jede*r (auch neue) Mitarbeitende kommen sofort damit klar. Der sinnvoll gewählte Dateiname kommt Ihnen auch bei der weiteren Nutzung zugute, wie Sie lesen werden.

Kategorisieren Sie

Kategorien helfen, dass Sie sich auch in Ihrer Online-Videobibliothek schnell zurechtfinden.

Egal, welches CMS Sie nutzen, ordnen Sie Ihre hochgeladenen Videos Kategorien zu. Erlaubt es Ihr CMS, ordnen Sie es zusätzlich in Unterkategorien ein. Dadurch finden Sie oder andere Mitarbeitende es künftig schneller, einfach durch die Wahl der Kategorie. Ordnen Sie es notfalls mehreren Kategorien zu. Das bietet sich an, wenn ein Video nicht eindeutig zuordenbar ist. Schon an dieser Stelle macht sich übrigens ein sinnvoll gewählter Dateiname bemerkbar. Suchen Sie in Kategorie X und der Unterkategorie Y und finden dort lauter Videos mit dem Namen Video-final-5.mp4 oder Finales-Video-9.mp4, wird es schwierig. Tipp: Wenn Sie die Videos zusätzlich in Nutzungsbereiche einordnen, wird es noch besser. Kategorien könnten dann lauten: Top, Middle und Bottom of the funnel.

Nutzen Sie Tags

Mit den richtigen Tags finden Sie nicht nur die richtige Marmelade, sondern auch das richtige Video in Ihrer Online-Videobibliothek.

Statten Sie jedes Video zusätzlich mit Tags aus. Können Sie diese nicht direkt in das Video integrieren, nutzen Sie die Optionen Ihres CMS. Je systematisierter die Tags, umso besser. Mit diesen können Sie tiefer strukturieren als bei Kategorien und Unterkategorien. Nicht umsonst heißt das Vertaggen von Videos (und anderem Content) auch Mikrokategorisierung. Tags können etwa Produktnamen sein, Zielgruppeninformationen, Keywords und Co. Seien Sie nicht zu oberflächlich: Die Tags Landschaftsfoto oder Porträtfoto liefern mehr Informationen als nur das Tag Foto. Verwenden Sie jedoch nicht zu viele, sonst wird es unübersichtlich. Sorgen Sie dafür, dass alle im Team über Kategorien und Tagging Bescheid wissen und dieses richtig anwenden. Kolleg*innen, die Inhalte verwalten, sollten das verinnerlichen. So kommen keine Videos abhanden und es tun sich keine Content-Lücken auf.

Misten Sie Ihr Backend aus

Wenn es zu voll wird im Kleiderschrank, muss ausgemistet werden.

Was tun Sie, wenn Ihr Kleiderschrank überquillt? Sie räumen auf. Nichts anderes gilt für Ihre Videos. Sortieren Sie alte Videos, von denen Sie wissen, dass sie nicht mehr nötig sind, rigoros aus. Das heißt nicht, dass Sie sie löschen. Laden Sie sie auf ihr Serversystem und sichern Sie die Videos für die Zukunft. Eventuell feiert Ihr Unternehmen in 20 Jahren Jubiläum und freut sich dann über alte Schinken. Videos, die Sie nicht mehr benötigen, sollten jedoch nicht ihr CMS vollstopfen und verwirren. Suchen Sie Videos mit einem Keyword oder Tag, brauchen Sie kein Video von anno-dazumal in 4:3 und mit fragwürdiger Optik.

Welche Auswirkung das alles auf Ihr Frontend hat

Ein schickes Schaufenster, auf das man Lust hat und findet was man sucht.

Pflegen Sie Ihr Backend gut, wirkt sich das auf Ihr Frontend aus. Das interessiert Sie wahrscheinlich weniger, doch Nutzer*innen sehen nur das Frontend. Was sich für Sie organisatorisch und systematisch positiv auswirkt, wirkt sich dort aus, selbst wann das nicht Ihr Ziel war. Pflegen Sie also Kategorien und Tags im Backend, macht sich das auch in Struktur und Ansicht im Frontend bemerkbar. Durch eine Suchfunktion finden Nutzer*innen Videos zu bestimmten Themen schneller. Ergo steigt die Nutzer*innenzufriedenheit und damit die Verweildauer. Das wirkt sich langfristig positiv aus, selbst wenn es sich nur um ein kleines Detail handelt.

Und noch ein Vorteil

Eine gut organisierte Online-Videobibliothek sorgt schlussendlich dafür, dass sich die Nutzung der Videos auswerten lässt.

Organisation und Struktur von Videos im Backend sorgt für Zeit- und Kostenersparnis. Im Frontend sorgt es für Nutzer*innenzufriedenheit. Aber es gibt noch mehr: Ein gut durchdachtes System gewährt Einblicke in den Bedarf an Videos, woraufhin Sie Marketingaktivitäten anpassen. Suchen Kolleg*innen immer bestimmte Videos und werden diese auch im Frontend genutzt, wissen Sie, dass es sich lohnt, über mehr nachzudenken. Scheinbar taugt diese Art Video mehr als andere Videos. An dieser Stelle setzt Ihr Marketingdenken an. Viel Spaß beim Organisieren!

Ihr persönlicher Ansprechpartner

Daniel Klahr

Daniel Klahr ist Ihr persönlicher Ansprechpartner.
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